Bau: Weixelbaumer geht in Konkurs, Wimberger soll übernehmen

150 Jahre nach Gründung der Welser Firma – Mühlviertler wollen Baustellen fortführen

Die Baufirma K. & J. Weixelbaumer meldet heute, Donnerstag, Insolvenz an. Beim Landesgericht Wels wird ein Konkursantrag eingebracht, wie Firmenanwalt Wilhelm Deutschmann bestätigt. 1875, also vor 150 Jahren, wurde das Welser Unternehmen von Josef Weixelbaumer gegründet. 2015 hat mit Florian Pichler die fünfte Generation übernommen. Rund 100 Mitarbeiter werden aktuell beschäftigt.

Die Passiva betragen etwa 14 Millionen Euro (inklusive beendigungsbedingter Ansprüche), die Aktiva belaufen sich auf drei Millionen Euro. Als Gründe für die Zahlungsunfähigkeit werden ein deutlicher Umsatzrückgang, das gestiegene Zinsniveau, erhebliche Kostensteigerungen bei gleichzeitig fixierten Preisen für Kunden und Forderungsausfälle genannt.

Firmenchef Pichler und Anwalt Deutschmann haben aber schon eine Auffanglösung vorbereitet. Die Wimberger-Gruppe mit Sitz in Lasberg soll Weixelbaumer übernehmen. Das Mühlviertler Unternehmen mit den Geschäftsführern Christian Wimberger und Norbert Königsecker ist ebenso in den Bereichen Privat- und Gewerbebau sowie Bauträgergeschäft tätig. Wimberger hat signalisiert, ein Sanierungskonzept mitzutragen, das unter anderem vorsieht, bestehende Aufträge von Privatkunden wie Häuslbauern und Firmenkunden ohne Verzögerungen oder Stillständen fortzuführen. Den Weixelbaumer-Mitarbeitern sollen Angebote für eine zukünftige Beschäftigung am Standort in Wels-Pernau gemacht werden.

Ziel ist es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Beide Unternehmen sind familiengeführt und passen zusammen. Die Belegschaft wurde informiert“, sagt Deutschmann, der aber auch betont: „Die Entscheidung über die Umsetzung des Konzepts obliegt ganz wesentlich dem zu bestellenden Masseverwalter.

Die Aufgabe eines Masseverwalters ist es, die maximale Quote für die Gläubiger herauszuholen. Aus den vorliegenden Daten lässt sich schließen, dass die Quote bei dem vorbereiteten Konzept rund zehn Prozent erreichen könnte. Ob alle Jobs gehalten werden können, ist fraglich. Schon zuletzt wurden Abgänge nicht nachbesetzt.

Aus dem Firmenbuch geht hervor, dass der Umsatz von Weixelbaumer von rund 29,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende Februar) auf 22 Millionen 2023/24 gesunken ist. Der Jahresverlust betrug zuletzt rund 2,4 Millionen. Auch im Geschäftsjahr 2024/25 dürfte der Umsatz gesunken und unter dem Strich ein Minus gestanden sein. In den vergangenen Monaten hatte Pichler schon versucht, einen Käufer für die Firma zu finden.

Weixelbaumer hat zum Bespiel 1887 das Ziegelwerk Haiding und 1962 den ersten Bettentrakt des Krankenhauses Wels gebaut. Vor Florian Pichler war die Firma von seiner Mutter Susann Pichler geführt worden, die 1992 von ihrem Vater Gerhard Weixelbaumer übernommen hatte.

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