Großinsolvenz Gärtnerei Halbartschlager

Großgärtnerei Halbartschlager soll nach Pleite wieder neu erblühen.

Sierninger gestalteten auch Red Bulls Hangar 7. Wegen guter Auftragslage keimt Hoffnung.

Auf den schönsten Plätzen Oberösterreichs schlagen Pflanzen, die der grüne Daumen der Sierninger Großgärtnerei Halbartschlager eingesetzt hat, Wurzeln. Der Betrieb gestaltete nicht nur den Landhaus- und Domplatz in Linz. Auch die Landesgartenschauen wurden mit ihrer Blütenpracht von der Pflanzenkunde und den geschulten Augen von 35 Mitarbeitern geprägt.

Einen schweren Rückschlag musste das Unternehmen vor drei Jahren hinnehmen: Firmenchef Rupert Halbartschlager wurde bei einem tragischen Fahrradunfall aus dem Leben gerissen. Sohn Johannes Halbartschlager musste von einem Tag auf den anderen die Führung übernehmen und tat alles, um die Firma gut durch den immer schwieriger werdenden Wettbewerb unter den Landschaftsgärtner zu steuern. Seine Rechnung, mit noch mehr Großprojekten die Zukunft zu meistern, ging nicht auf. „Es ergaben sich dann einige Probleme“, sagte er den OÖNachrichten.

Am Mittwoch musste er am Landesgericht Steyr ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragen. Weil die Firma, die Referenzen wie den Hangar 7 von Red Bull oder die Außengestaltung der Tauern Spa in Kaprun aufweist, an den Landschaftsbaustellen zu wenig verdiente, schossen Schulden ins Kraut. Der Kreditschutzverband (KSV) von 1870 stellt in seinem Bericht Passiva von 2,767.000 Euro Aktiva von 597.000 Euro gegenüber. Von der Familie einbezahlte Eigenmittel hätten die Lage der Firma nicht mehr entscheidend gebessert, teilt der KSV mit. Nicht insolvenzverfangen ist die Muttergesellschaft „Rupert Halbartschlager Garten GmbH“. „Wir müssen sehen, ob es Haftungen gibt“, sagte Petra Wögerbauer vom KSV 1870.

Überhaupt mit der Insolvenz nichts zu tun hat der Steyrer Zweig der Gärtnerei Halbartschlager, der dem Onkel gehört. Aber auch Johannes Halbartschlager ist zuversichtlich, dass Masseverwalter Wilhelm Deutschmann den eingereichten Sanierungsplan weiterverfolgt: „Wir haben eine sehr zufriedenstellende Auftragslage, darum wollen wir das Unternehmen weiterführen.“ Die Vorteile davon müssten auch die 134 Gläubiger sehen, sagte Halbartschlager.

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