MGLASS: Holzhaider-Gruppe kauft Mehrheit und sichert 130 Arbeitsplätze

Sanierungsverfahren wird heute, Freitag, beantragt. Die großen offenen Projekte sollten damit wie geplant fertiggestellt werden können.

Es gibt eine schlechte und eine gute Nachricht.
Die schlechte: Der Glasfassadenspezialist MGlass und die Schwestergesellschaft MGlass Trieben müssen Insolvenz anmelden.
Die gute Nachricht: Es gibt bereits eine Lösung für die Weiterführung des Unternehmens und den Erhalt der 130 Arbeitsplätze.

Am Donnerstag um 15 Uhr wurde besiegelt, dass das Mühlviertler Bauunternehmen Holzhaider die Mehrheit an MGlass übernimmt.

Mit der finanziellen Potenz von Holzhaider kann auch die Weiterführung von MGlass in Steyregg gewährleistet werden. Denn heute wird MGlass-Anwalt und Insolvenzspezialist Wilhelm Deutschmann bei Gericht jeweils einen Antrag auf Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung für die MGlass und für die MGlass Trieben einbringen. Mit dem Einstieg Holzhaiders soll nicht nur die Liquidität für die Fortführung des Unternehmens, sondern auch die Fertigstellung einiger Großaufträge gesichert werden.

Wie vorigen Samstag berichtet, ist MGlass in den vergangenen Wochen das Geld ausgegangen. Die Fixpreisaufträge waren ob der gestiegenen Kosten nicht mehr wirtschaftlich abzuwickeln. Ohne Hilfe von außen wäre es eng geworden. Jetzt bekommen die Gläubiger zumindest 20 Prozent ihrer Forderung.

Das hätte auch prominente Auftraggeber getroffen. So ist MGlass für die Glasfassade des Renommierprojekts der Real Treuhand in Wien, des Vio Plaza, genauso verantwortlich wie für die Fassade des Quadrill Towers auf dem Gelände der Tabakfabrik und das High-Five-Hochhaus auf dem Bulgariplatz. Bei Letzterem ist die Holzhaider-Gruppe ohnehin Auftragnehmer. Auch beim Hotel Freigold in Freistadt, das heute eröffnet wird, waren beiden Firmen wesentlich am Bau beteiligt. „Wir übernehmen die 130 Beschäftigten, auch die Produktion in Trieben, die Standorte von MGlass und der Name bleiben erhalten“, sagt Holzhaider-Geschäftsführer Johann Amerstorfer, der mit MGlass-Gründer Thomas Mayr künftig gemeinsam die Geschäfte führt.

Für die Holzhaider-Gruppe sei MGlass zudem eine gute Ergänzung. Im Fassadenbau hätte die Expertise für die Glasfassade noch gefehlt, sagt Amerstorfer. Mayr sieht zudem Synergien auch bei der Lehrlingsausbildung und anderen Angebotsmöglichkeiten. Die Holzhaider-Gruppe wird mit dem Mehrheitseinstieg rund 700 Mitarbeiter und einen Umsatz von 150 bis 200 Millionen Euro haben.

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