Zu hohe Kosten bei Miete, Treibstoff und Lkw-Leasing führten bekannten Betrieb ins Aus. Vor allem Fahrer aus Osteuropa betroffen.
Früher hatte dieser Betrieb 25 LKW-Züge auf der Straße, doch der Fuhrpark musste bereits wegen der hohen Kosten auf 17 Lkw reduziert werden. Doch aufgrund der niedrigen Anzahlungen auf die Leasingverträge musste das Unternehmen relativ hohe Leasingraten zahlen. Das schlug sich negativ auf die Liquidität nieder. Die Laufzeit der Verträge beträgt nur 48 Monate, der Restwert pro Fahrzeug beträgt aber lediglich eine Leasingrate. Sieben namhafte Leasinggeber gibt es.
Dazu kommt, das die 17 Lkw-Züge rund 70.000 Liter Diesel im Monat verbrauchen. Doch der Treibstoff-Lieferant verlangt pro Quartal rund 10.000 Euro Sicherheitsleistung für Treibstoffkosten, die später gegenverrechnet werden. Doch diese 10.000 Euro fehlen somit
wochenlang im laufenden Betrieb.
Auch das Betriebsgebäude ist gemietet, die jährliche Miete beträgt 125.000 Euro. Der Großteil der Liegenschaft gehört einem Hauptkunden des Frächters. Der Kunde verrechnet die Miete mit den Frachtrechnungen. Zwar können durch eine Untervermietung 46.000 Euro Mieterlös erzielt werden, aber rund 80.000 Euro Mietkosten pro Jahr kann der Frachtbetrieb nicht schaukeln.
Fahrer aus Osteuropa
Jetzt musste die Haus Logistik GmbH mit Sitz in Zirl in Tirol laut Creditreform Konkurs anmelden. 24 Mitarbeiter und 50 Gläubiger sind von der Pleite betroffen. Bei den Fahrern handelt es sich vorwiegend um Personen aus dem osteuropäischen EU-Ausland.
„Das Unternehmen soll geschlossen werden, da eine wirtschaftliche Weiterführung der Geschäfte nicht mehr möglich ist“, sagt Stephan Mazal von Gläubigerschutzverband Creditreform.
Laut Creditreform wird das Unternehmen vom renommierten Sanierungsanwalt und Insolvenzexperten Wilhelm Deutschmann in Linz vertreten. Die Verbindlichkeiten werden mit 1,162 Millionen Euro, die Aktiva mit rund 331.000 Euro.
Das Unternehmen um Claudia Hauser wurde erst 2013 gegründet. Im Geschäftsjahr 2018 betrugen die Verbindlichkeiten 1,66 Millionen Euro, der Jahresverlust betrug rund 30.000 Euro. Die Sachanlagen werden in der Bilanz 2018 mit rund 1,071 Millionen Euro beziffert.