Pikant: AMS ist bei insolventer Stadler Immobilien Gesellschaft mbH eingemietet.
Mit der Insolvenz der Stadler Immobilien Gesellschaft mbH dreht sich das Pleiten-Karussell um den Frächter Gerhard Stadler weiter. Vor wenigen Tagen wurde der Konkurs über dieses Unternehmen eröffnet. Damit ist nun erstmals eine Firma betroffen, die offiziell Tochter Silvia Stadler als Gesellschafterin gehört. Vater Gerhard ist Geschäftsführer.
Weil dieser seit Mai in der Justizanstalt Wels sitzt, war die Gesellschaft nicht handlungsfähig. Auf Forderungen wurde nicht reagiert. So wollte etwa der Welser Anwalt Martin Stossier, der als Masseverwalter das erste große Stadler-Insolvenzverfahren leitet, Forderungen um sechs Millionen Euro einfordern. Auf ein Versäumnisurteil wurde nicht reagiert. Darauf beantragte Stossier den Konkurs.
Auch der Linzer Anwalt Wilhelm Deutschmann, der für zwei weitere Stadler-Firmen als Masseverwalter Geld für die Gläubiger eintreiben will, hat Forderungen gegenüber der Immobilienfirma. „Bisher waren meine Exekutionen und Klagen gegen Stadler-Firmen erfolgreich. Geld ist also da.“ Silvia Stadler müsse sich die Frage gefallen lassen, „warum sie die Geschäftsführung der Immobilienfirma nicht nach der Verhängung der U-Haft über ihren Vater anderweitig vergeben hat“, sagt Deutschmann.
In einer Leasingfirma, in der sie Mehrheitsgesellschafterin ist, hat Silvia die Geschäftsführung selbst übernommen. Weitere Verfahren sind anhängig: Deutschmann klagt die Tochter, weil er das Betriebsgebäude auf dem Betriebsareal in Bruck-Waasen für eine seiner Konkursfirmen beansprucht. „Alle damit verbundenen Aufwände habe ich in meinen insolventen Firmen.“ Dabei geht es um zwei Millionen Euro für die Masse der von Deutschmann aufgearbeiteten Firmen.
Mieter ist das AMS Vöcklabruck
Zurück zur Immo-Firma: Diese ist keine leere Hülle. Ihr gehört jenes Gebäude, in dem in Vöcklabruck das Arbeitsmarktservice untergebracht ist. Masseverwalter in diesem neuen Verfahren ist der Gmundner Anwalt Günther Eybl. Er hat sich bereits einen groben Überblick verschafft. „Weitere Liegenschaften hat die Gesellschaft nicht.“ Er werde Anfechtungsansprüche der anderen Masseverwalter prüfen. Die Immobilie wird er verwerten.
Der jüngste Konkurs ist der siebente aus dem Reich des Ex- Großfrächters. Der Firmengründer bekämpft ein Urteil zu 6,5 Jahren Haft wegen schweren Betrugs und betrügerischer Krida.