Sanierungsverfahren – Millionen-Pleite einer Baufirma

Zu Spitzenzeiten hat das Unternehmen 96 Einfamilienhäuser in einem Jahr errichtet, im Schnitt waren es immerhin 70 Häuser. Im Jahr 2015 hat dann die my home Bau- und Ausführungs GmbH mit Sitz in Marchtrenk, OÖ, die Errichtung eines Wohnbaus mit 37 Wohneinheiten samt Tiefgarage übernommen. Damit Begann der Niedergang. Zuletzt soll die finanzierende Bank einen zu geringen Kreditrahmen gewährt und schlussendlich das Konto auch noch gesperrt haben. Die Fertigstellung musste deshalb aus dem Tagesgeschäft finanziert worden sein. Am Ende reichte aber die Liquidität nicht mehr aus. Das Unternehmen um Robert Baumgartner musste die Reißleine ziehen und hat laut KSV1870 ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Landesgericht Wels beantragt. 33 Mitarbeiter sind betroffen. Vertreten wird das Unternehmen von der renommierten Linzer Sanierungs-Anwaltskanzlei Wilhelm Deutschmann. Sanierungsverwalter ist der Welser Anwalt Heinrich Oppitz.

„In erster Linie gilt es nun, den Fortbestand des insolventen Firmen zu sichern, damit die Sanierung überhaupt möglich wird“, stellt KSV1870-Experte Otto Zotter fest. „Die notwendige Quote soll aus dem operativen Geschäft der nächsten zwei Jahre und allenfalls mit Hilfe eines Teilverkaufs des Unternehmens aufgebracht werden.“

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit rund 4,621 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,492 Millionen Euro auf Abgabenbehörden (davon 950.000 Euro bei der Finanz), 1,45 Millionen Euro auf Lieferungen und Leistungen, 1,329 Millionen Euro auf Banken und 350.000 Euro auf die Mitarbeiter.

Das Vermögen

Die Aktiva haben einen Verkehrswert in Höhe von 906.000 Euro, das freie Vermögen beträgt lediglich 334.000 Euro. Rund 700.000 Euro erwartet das Unternehmen nach Fertigstellung des erwähnten Wohnbauprojektes noch im Jänner.

Die Zukunft

Die Auftragsbücher sind voll und umfassen bereits 32 Einfamilienhäuser. Rund 60 Häuser will man heuer errichten. Den Gläubigern wird 30 Prozent Quote innerhalb von 24 Monaten nach Annahme des Sanierungsplanes geboten.

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