Jahre nach Pleite des Großfrächters gibt es Geld für die Gläubiger
Im Dezember 2012 begann das Firmennetzwerk des Peuerbacher Frächters Gerhard Stadler zusammenzufallen. Die erste Firma wurde in Konkurs geschickt. Fast fünfeinhalb Jahre später gibt es gute Nachrichten für die Gläubiger: Im April wurde ein Insolvenzverfahren abgeschlossen. In dem Fall werden 100 Prozent der Forderungen getilgt. In dieser Güterbeförderungs-Gesellschaft können die Gläubiger bedient werden, weil Klagen erfolgreich waren, die gegen Tochter Silvia geführt wurden. So wurden alte Forderungen eingeklagt, berichtet Masseverwalter Wilhelm Deutschmann. In diesen Tagen werden 1,46 Millionen Euro ausbezahlt.
Zur Erinnerung: Zwischen 2012 und 2015 sind sechs österreichische Firmen des Peuerbacher Großfrächters Gerhard Stadler in Insolvenz gegangen. Dazu noch drei im Ausland. Unterm Strich wurden allein in Österreich mehr als 70 Millionen Euro Schulden angehäuft – überwiegend bei Finanzamt und Gebietskrankenkasse. Diese warfen Stadler vor, mit seinen im Ausland angemeldeten und in Österreich beschäftigten Fahrern die Abgabengläubiger geschädigt zu haben. Das war letztlich für die erste Pleite ausschlaggebend. Die anderen Stadler-Firmen hatten entweder das Geschäftsmodell übernommen oder waren über Haftungen miteinander verwoben.
Klagen gegen Stadlers
Im Kern des Firmennetzwerks stand Stadler selbst. Der ist ebenfalls in Konkurs, sein Masseverwalter ist Martin Edelmann. Der Vöcklabrucker Anwalt sagt, dass die Millionen, die nun an die Gläubiger gehen, insbesondere aus etlichen Gerichtsverfahren resultieren. Diese wurden auch gegen Mitglieder der Familie geführt. Stadler selbst wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Seit April 2017 ist der heute 78-Jährige haftunfähig. Im Konkurs-Verfahren gegen ihn wurden vorerst vier Millionen Euro (31 Prozent) ausgeschüttet. Wie lange die Insolvenzverfahren noch dauern, wagt Edelmann nicht abzuschätzen. Er verweist auf die gute Zusammenarbeit der Masseverwalter. So laufen noch Erhebungen zu möglichen Vermögenswerten im Ausland.
Weiter in der Zwischenbilanz: In vier Pleiten kam es zu Zwischenverteilungen durch die Insolvenzverwalter. In der größten Firma wurden von den anerkannten Forderungen von 45 Millionen bereits 6,8 Millionen Euro oder 15 Prozent ausgeschüttet, berichtet die Leiterin der Insolvenzabteilung beim KSV in Linz, Petra Wögerbauer. In einer Gesellschaft haben die Gläubiger 35 Prozent bekommen. In zwei weiteren sollen ebenfalls die gesamten Forderungen von 8,5 Millionen bedient werden.