Haka schafft die Sanierung: 33 Prozent für die Gläubiger

Haka schafft die Sanierung: 33 Prozent für die Gläubiger

TRAUN. Der Fortbestand des Trauner Küchenherstellers Haka ist gesichert. Die Gläubiger haben am Freitag dem Sanierungsplan bei der Tagsatzung am Landesgericht Linz zugestimmt. Sie bekommen eine Quote von 33 Prozent, also mehr als die Mindestquote von 20 Prozent im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Haka hatte im August Insolvenz angemeldet.

Der vom Insolvenzexperten und Firmenanwalt Wilhelm Deutschmann erarbeitete Sanierungsplanvorschlag wurde von Insolvenzverwalter Peter Shamiyeh befürwortet und einstimmig von den Gläubigern angenommen. Das Insolvenzgericht bestätigte den Sanierungsplan kurz darauf. „Die Gläubiger vertrauen dem Familienunternehmen von Gerhard Hackl“, sagt Deutschmann. Auch die Hausbank Raiffeisenbank Linz Land West stehe hinter Haka Küche.

Der Betrieb geht nun mit rund 120 Mitarbeitern weiter. Wie berichtet, hatte es zuvor 150 Beschäftigte gegeben. „Das Verfahren war herausfordernd, zugleich aber eine wertvolle Chance zur Weiterentwicklung“, sagt Geschäftsführer Gerhard Hackl: „Wir haben unsere Strukturen optimiert, Prozesse neu ausgerichtet und wichtige Erkenntnisse gewonnen.“ Besonders erfreulich sei das konsequent positive Kundenfeedback.

Shamiyeh hob die „loyale Unterstützung der Partnerbetriebe“ und die Mitarbeiter hervor: Diese haben ihm zufolge „die Komfortzone verlassen, enorme Mehrleistungen erbracht und entscheidend zum Erfolg beigetragen“. Auch konnten verlustbringende Aufträge – eine wesentliche Ursache der Insolvenz – im guten Einvernehmen beendet werden, heißt es.

Die Gläubigerquote teilt sich wie folgt auf: fünf Prozent als Barquote binnen vier Wochen, 12,5 Prozent binnen einem Jahr und 15,5 Prozent binnen zwei Jahren. „Die Gläubiger kommen durch die Sanierung des Unternehmens schneller zu ihrem Geld als im Falle der konkursmäßigen Schließung und Verwertung des Unternehmens“, teilt Petra Wögerbauer vom Gläubigerschutzverband KSV1870 mit.

Mutterfirma verkauft Immobilie

Laut Stefan Weber von Creditreform wird die Finanzierung der beiden weiteren Raten der Quote einerseits aus dem Fortbetrieb und andererseits aus einem Liegenschaftsverkauf der Muttergesellschaft Karl Hackl GmbH erfolgen. Der ursprüngliche Sanierungsplan mit 20 Prozent Quote sei deutlich verbessert worden.

Die rund 100 Gläubiger und die Dienstnehmer hatten 9,9 Millionen Euro an Forderungen angemeldet, wovon 7,9 Millionen Euro anerkannt wurden.

„Die Sanierung ist gelungen, das ist auch den treuen Kunden zu verdanken, ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle“, sagt Deutschmann. Das Unternehmen wurde 1930 von Rudolf Hackl gegründet

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